Spannungsfeld Leadership – und wie du es auflöst
Gerade als Führungskraft hast du verschiedene Rollen inne, die dich täglich beeinflussen — du befindest dich in einem stetigen Spannungsverhältnis zwischen deiner eigenen, privaten Persönlichkeit, deiner Haltung in Bezug auf deinen Beruf und dein Team sowie deiner Rolle, die du als Führungskraft innehast. 👩💻👩🏼🦱👩🏽🌾
In diesem Spannungsverhältnis setzt du ganz automatisch einen Filter, wenn deine private Persönlichkeit mit dem Team – das du ja als Führungskraft leitest – interagiert. Und dieser Filter definiert deine Haltung. Du kannst dir das so vorstellen: Wir alle haben eine Idee davon, wie irgendetwas zu sein hat – wie Eltern sich verhalten sollten, wie Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten sollten, wie ein Teamlead sein sollte. Das führt, wenn wir uns in die Rolle der Führungskraft selbst versetzen, zu einer Unsicherheit darüber, wie bspw. bestimmt er oder sie auftreten „sollte“, wie weich oder hart sie wirken „sollte“, wo genau ihre Grenzen liegen, wie viel Freiraum vs. Kontrolle sie dem eigenen Team gewährt. Die Haltung einer Führungskraft gegenüber dem Team wird also auf der Basis entwickelt, dass wir uns denken, wie eine Führungskraft zu sein hat. 💭
Das bringt dich als Führungskraft in die Bredouille, wenn du gar nicht so bist, wie dein Bild von dieser Rolle „Teamlead“ aussieht. Denn dann versuchst du immer und immer wieder, diesem Bild der Rolle gerecht zu werden, was ein ungeheures Stresspotenzial aufwirft. ⚡️ Du läufst praktisch etwas hinterher, das du niemals sein kannst. Das erschöpft, stresst und nimmt dir mit Sicherheit auf lange Sicht den Spaß an der Position. 😕
Aber was dagegen tun?
Erst einmal: Erkennen. 👀 Denn wie immer ist es das wichtigste, wahrzunehmen und dir einzugestehen, dass du dieses oder jenes Verhalten an den Tag legst, das nicht förderlich ist.
Und danach: Werde dir bewusst, was dich ausmacht. Als Mensch, nicht als Führungskraft. Denn letztlich ist der Schlüssel zu erfolgreicher Führung Authentizität. 😌 Nur wenn du authentisch auftrittst nehmen andere dich auch so wahr. Das gelingt dir, indem du dich selbst gut führst. Erfolgreiches Leadership passiert nicht „einfach so“, sondern bedarf der Arbeit mit und an dir selbst. Definiere, was du an Führungspersönlichkeiten schätzt – nehme dir ggf. ein Vorbild zur Hand, jemand, dessen Führungsstil du bewunderst (kann auch jemand sein, den oder die du persönlich nicht kennst).
Notiere, was genau du an ihrem oder seinem Führungsstil schätzt und prüfe, ob das etwas ist, das du auch in dein Verhalten integrieren kannst, ohne dich zu verbiegen. Notiere außerdem Situationen, in denen du entgegen dem gehandelt hast, was dich als Mensch ausmacht. Schaue dann von außen auf diese Situation: Wie würdest du, mit Abstand betrachtet, handeln? Was wäre eine Reaktion, die zu dem passt, wie du dich fühlst und wie du als Führungskraft wahrgenommen werden möchtest? Versuche, das neue Verhalten zukünftig in einer ähnlichen Situation anzuwenden.
Auch hier: Sei dir bewusst, dass Veränderung Zeit brauchen kann. Gib dir den Raum, den du brauchst, um dich zu beobachten und um dein Verhalten anzupassen. Das geht häufig nicht von heute auf morgen, aber wenn du dran bleibst und immer wieder reflektierst helfen die Techniken dir, mehr bei dir und bei deinem authentischen Führungs-Ich zu sein und weniger in der Vorstellung davon, wie du als Führungskraft sein solltest. 🙏
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