Entspannt(er) mit Konflikten umgehen
Wir alle kennen das: Wir regen uns auf, wenn wir in Konflikte mit anderen Menschen geraten. Sei es im Job oder privat, es gibt einfach Dinge die das Potenzial dazu haben, uns auf die Palme zu bringen. 🌴
Prinzipiell ist das auch gut so, denn dadurch setzen wir uns sowohl mit unserer eigenen Meinung sowie mit dem Standpunkt anderer auseinander. Eine gesunde und wertschätzende Diskussionskultur bringt uns alle weiter, da wir andere Perspektiven aufgezeigt bekommen. 🔄
Schwierig wird es dann, wenn wir uns in Themen verrennen, die wir nicht ändern können. Denn es gibt Strukturen und Dinge, die einfach so sind. Das Problem: Wenn wir uns nicht bewusst machen, dass wir an der ein oder anderen Sache nichts ändern können, dann reiben wir uns daran auf und verpulvern unsere Energie. ⚡️
Ein super Tool, das dir dabei helfen kann hier den Überblick zu wahren, ist eine imaginäre Zielscheibe. 🎯 Stelle dir die Situation und jede einzelne Facette darauf vor. In der Mitte, bei 100 Prozent, ordnest du nur Dinge und Ereignisse ein, die du selbst zu 100 Prozent beeinflussen kannst — zum Beispiel dein eigenes Verhalten oder deine Haltung. 🧘🏼♀️🧘🏽 Auf den Abstufungen ordnest du Dinge ein, die du indirekt beeinflussen kannst (sei es bspw. über eine Änderung deines eigenen Verhaltens oder über den Dialog mit Dritten). 💬 Bei Null Prozent, also außerhalb dieser Zielscheibe, landen alle Dinge, die du überhaupt nicht beeinflussen kannst wie das Wetter. ⛈
Ein vereinfachtes Praxisbeispiel:
Du hast den Plan, morgens vor der Arbeit noch beim Supermarkt vorbeizuschauen. Dann merkst du, dass der erst so spät öffnet, dass die Zeit dann nicht mehr ausreicht, um rechtzeitig am Schreibtisch zu sitzen.
Du und deine Haltung sind bei 100 Prozent, in der Mitte der Zielscheibe. Du kannst beeinflussen, ob du dich darüber ärgerst, dass der Supermarkt erst so spät öffnet, dass du so früh beginnen musst, zu arbeiten, warum es überhaupt Öffnungs- und Schließzeiten und keinen 24h-Supermarkt auf dem Weg zur Arbeit gibt und, und, und. Jetzt ist es so, dass all diese negativen Gedanken Energie fressen (ich find’s ja schon anstrengend, sie aufzuschreiben!).
Gedanklich zur Zielscheibe: Die Öffnungszeiten des Supermarkts liegen bei Null Prozent, sie sind außerhalb deines Einflussbereichs. Du kannst dich noch so sehr darüber ärgern, niemand wird die Türen für dich früher aufschließen.
Du hast aber andere Möglichkeiten, indem du deine innere Haltung änderst (du selbst bist ja bei 100 Prozent), und bspw. den Einkauf auf den Abend verschiebst oder vor der Arbeit zu einem anderen Supermarkt fährst. Vielleicht kannst du das Ganze dann sogar als Ausflug gestalten, vor oder nach dem Einkaufen noch eine entspannte Runde im Wald spazieren oder dir was Leckeres zum Abendessen kaufen.
Daher: Rufe dir bei Dingen, die dich ärgern und die du gern ändern würdest die Zielscheibe vor dein inneres Auge — oder hänge dir das Bild einer Zielscheibe auf, klebe es in dein Portemonnaie oder speichere ein Foto auf deinem Handy. Und dann hinterfrage immer mal wieder: Kann ich das, was ich gerade erlebe und das mich aufregt, ändern? Wenn ja, go for it. Wenn nein: Wie kannst du deine Haltung oder deine Strategie ändern, dass die Situation für dich dadurch besser wird?